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Aloha – die 4.

Mit dem Kärnten Ironman Austria ist nun meine erste Saisonhälfte 2006 beendet. Das Resümee ist sehr positiv. Ich wollte unter die ersten 5 kommen und mich für die Ironmanweltmeisterschaft in Hawaii qualifizieren. Somit habe ich quasi eine Punklandung geschafft. Beides ist erreicht!
Vor jedem Ironman habe ich Respekt und gehe doch mit einem Kribbeln im Bauch ins Rennen. Heuer was es besonders kribbelig. Das war wohl aufgrund des guten Ergebnisses des letzten Jahres, das ich bestätigen wollte. Obwohl mir wegen der starken ausländischen Konkurrenz klar war, dass ein Stockerlplatz doch eine Überraschung gewesen wäre.
Der See war heuer ziemlich warm, was mit Neopren ziemlich unangenehm war. Aber es ist trotzdem gut gegangen. Beim Ausstieg waren wieder alle dabei, wie Norbert Langbrandtner, Alex Frühwirt und Norbert Domnik, den wir nicht wirklich einschätzen konnten. Aber wir wussten, dass es für einen Kurzdistanzspezialisten schwierig sein wird, einen so langen Wettkampf zu überstehen.
 
Swim IM A 06.jpg
Die Waschmaschine (Foto: Gleiss)
 
Am Rad ging’s am Anfang recht gemütlich zur Sache, bis dann Mitch Anderson, ein alter Bekannter aus Australien, bei uns auftauchte. Das war viel früher als erwartet. Was ich auch nicht erwartet habe war, dass wir sein Tempo halten konnten. In der 2. Runde sammelten wir dann den bis dahin besten Österreicher Frederic Kohl auf. Er war aber schon angeschlagen und konnte unser Pack nicht lange halten, sowie auch dann Norbert Domnik und Alex Frühwirt abreisen lassen mussten. Auf den letzten 20 Kilometern am Rad löste sich unsere Gruppe dann völlig auf und alle kamen verteilt in die Wechselzone.
 
Rad IM A 06.jpg
Die Hitze (Foto: Gleiss)
 
Zu Beginn des Marathons hatte ich überraschenderweise lockere Beine. Trotzdem musste ich nach wenigen Kilometern Norbert Langbrandtner ziehen lassen. Nach dem ersten Viertel war es dann vorbei mit den lockeren Beinen und ich musste mich den Rest der Distanz mit wesentlich mehr Tiefs als Hochs ins Ziel kämpfen. Die Zuschauer peitschten mich aber wieder unglaublich an. Diese Stimmung die in Klagenfurt herrscht, habe ich noch nirgends erlebet. Das ist dann auch die Belohnung für die ganzen Qualen. Nach 25 Kilometer überholte ich den favorisierten Dänen Torbjörn Sindballe, der den Radrekord letztes Jahr in Hawaii aufgestellt hat. Als ich auf seiner Höhe war, hörte ich eine tiefe Stimme fragen, ob ich den Hawaii-Slot nehmen werde. Nachdem ich bejahte, hat er gesagt „Now it’s yours“. Er hatte nämlich zu diesem Zeitpunkt den letzten. Er ist wirklich ein cooler Typ. Das hat mich noch einmal beflügelt und ich konnte noch einen Platz gut machen und kam glücklich als 5. und zweitbester Österreicher hinter Norbert Langbrandtner ins Ziel. Nicht zu bezwingen war an diesem Tag der Belgier Marino Vanhoenacker, der vor Hektor und Eneko Llanos in ungalublichen 8h07:59 ins Ziel kam.
 
Ziel IM A 06.jpg
Die Belohnung
 
Nun steht das Beine Hochlagern und das Nachdenken, wie ich mich heuer auf Hawaii vorbereiten werde, auf dem Programm. Ideen habe ich schon, aber schauen wir mal!
Werner Leitner, Neufeldweg 149s A-8041 Graz, info@wernerleitner.at