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IRONMAN AUSTRIA 2005

So war es beim heurigen IRONMAN Austria in Klagenfurt aus meiner Sicht ....

Wer hätte das im Vorfeld gedacht, dass 2 Österreicher sowohl bei den Damen als auch bei den Herrn beim Ironman Austria in Klagenfurt auf den Stockerl stehen werden. Ich glaube wohl wenige. Bei den Damen war klar, dass der Sieg über Kate Allen gehen würde, aber wer kannte Veronika Hauke?
 
Bei den Herrn dürften der Großteil der handelten Personen durch ihren jahrelangen Einsatz in diesem „Business“ den Insidern doch geläufig sein. Aber dass es sowohl für Norbert Langbrandtner als auch für mich für den 2. bzw. 3. Platz gereicht hat, verdanken wir sicher dem Umstand, dass wir am Ironman Sonntag von 7.00 bis kurz vor halb vier gegeneinander oder besser miteinander gekämpft haben. Es kommen die Erinnerungen an Kona 1989 hoch als Mark Allen und Dave Scott dort den berüchtigten „Iroman-War“ ausgetragen haben, den auch der Moderator Andreas Richter auf Klagenfurt 2005 als den „Österreichischen Mini Iron-War“ umgelegt hat.
 
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Passiert ist das Ganze zufällig. An diesem Sonntag hatten wir beide, so wie ich glaube, doch einen guten Tag erwischt. Beim Schwimmen sind Norbert und ich wie auch in den letzten Jahre gemeinsam aus dem Wasser gestiegen. Norbert war aber in der Vergangenheit meistens der bessere Radfahrer. Mir ist es in der Vorbereitung gelungen mit der Unterstützung von Dr.Manfred Bauly und natürlich mit meinem Coach Adi Hanel mich vor allem im Kraftbereich am Rad weiterzuentwickeln. Das bildete die Grundlage für den Langbrandtner/Leitner Ironman-Tag. Wir bildeten am Anfang mit Raynard Tissink eine kleine Verfolgergruppe mit etwa 5 min Rückstand auf Sibbersen und Sanson. Ich hatte schon am ersten Anstieg zum Rupertiberg ein gutes Gefühl und mir fiel es leicht mit den anderen mitzuhalten. Man darf aber die Klagenfurter Radstrecke nicht unterschätzen. Sie verleitet vor allem in den ersten 2 Runden so hinunterzudrücken, dass man in der letzten steht (was mir eigentlich die 3 vorherigen Jahre immer passiert war). In der 2. Runde attackierte Tissink und sowohl Norbert und ich entschieden uns, nicht mitzugehen, was sich als vernünftig herausstellte. Der Franzose, der mit Raynard mitfuhr, explodierte in der 3. Runde und gab auf. Aber auch unserer kleinen Verfolger-Gruppe (De-Faverie, Niederreiter, Norbert und ich) löste sich in der letzten Runde auf, sodass Norbert und ich vor der T2 Sibbersen einholten und gemeinsam auf die Laufstrecke gingen. Beide wollten wir natürlich den anderen so schnell als möglich abhängen und schlugen ein dementsprechendes Tempo an. Aber es gelang uns nicht, den anderen abzuschütteln. Als unser Radbegleiter die ersten Kilometer herausstoppte und wir einen 3min40 Schnitt liefen, wollte ich Norbert schon fragen, ob er weiß, was wir da machen. Aber die Luft wollte ich mir sparen. Die erste Wendestrecke nach Krumpendorf liefen wir Seite an Seite. Richtung Stadt konnte ich aber das Tempo nicht mehr halten und musste abreißen lassen. Ich glaubte, dass das nun die Entscheidung war. Wenige Kilometer später wurde aber Norbert wieder größer, was mich eigentlich verwunderte. Bis zum Strandbad hatte ich ihn wieder eingeholt und wir liefen wieder gemeinsam. Dieses Spielchen wiederholte ich noch ein paar Mal. Norbert attackierte, lief weg und ich holte wieder auf. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass so ein Kampf Mann gegen Mann beim Ironman möglich ist.
 
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So war es: Norbert und Werner
 
Beide gaben wir alles, was wir an dem Tag leisten konnten. Norbert konnte auf den letzten Kilometern einen 40 Sekunden Vorsprung herauslaufen, was bei 8,5 Stunden nicht wirklich viel ist, aber ich konnte das Loch einfach nicht mehr schließen. Trotzdem, dass ich meinen Staatsmeistertitel verloren habe und nur so einen kleinen Rückstand hatte, war ich total zufrieden. Ein Platz auf dem Stockerl bei einem Ironman war eigentlich mein Traum, den ich mir in Klagenfurt erfüllen konnte.
 
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Werner, Raymond Tissink, Norbert Langbrandtner
 
Norbert hat 4 Wochen vor dem Ironman bei der olympischen Distanz in Klagenfurt (Rose vom Wörthersee), wo wir auch den 2. und 3. Platz belegten, spaßhalber gesagt, wenn wir das beim Ironman auch erreichen, können wir zufrieden sein. Und so war es dann auch.
Werner Leitner, Neufeldweg 149s A-8041 Graz, info@wernerleitner.at